NGW-BLOG | Monats-Archiv:

September 2022

Watt'n Meer

Auf dem Kutter

Um 9:30 fuhren wir vom NGW ab nach Neuharlingersiel. Dort lernten wir zunächst etwas über das Fischen und über die Netze, die verwendet werden, um Garnelen zu fangen. Diese haben einen besonderen Mechanismus, damit möglichst wenig große Fische in die Netze gelangen. Danach fuhren wir mit dem Fischkutter auf das Meer vor Wangerooge, Spiekeroog und Langeoog hinaus. Zuvor wurden wir in Expertengruppen eingeteilt, die Experten für Meeressäuger, Fische, Navigation und Plastik. Die Gruppen bearbeiteten zu ihren Themen verschiedene Aufgaben. Wir sahen sogar Schweinswale und Seehunde, als wir in Richtung Spiekeroog fuhren. Außerdem sahen wir die Messstation des ICBM, die uns am Mittwoch zuvor noch genauer erklärt wurde. Kurz darauf ließen wir ein Netz aus und fingen Tiere, wie Strandkrabben, Schollen, Rippenquallen, Grundeln und unzählige Nordseegarnelen. Als wir an den Seehundbänken vorbeikamen, konnten wir Kegelrobben und Seehunde beobachten, darunter auch Jungtiere, die sich am Strand sonnten. Auf dem Rückweg setzten wir uns näher mit dem Thema Plastik im Meer auseinander und fragten dazu die Fischer, was beispielsweise deren Meinung nach das größte Problem ist. Gerade die Geisternetze in denen sich die Fische verhängen und das Mikroplastik, was in vielen Fischen enthalten ist, stellen für sie ein großes Problem da. Als wir im Hafen angekommen sind, konnten wir viele verschiedene Fischbrötchen probieren. Danach sind wir an den Strand gegangen und haben an verschiedenen Stellen am Strand auf jeweils einem Quadratmeter Proben gesammelt. Anschließend haben wir diese Mithilfe von UV-Licht auf Mikroplastik untersucht. In einer Probe, die wir auf dem Schiff aus der Nordsee geholt haben, konnten wir sehr viel erkennen, in den Sandproben allerdings nicht. Die Bedingungen waren allerdings auch nicht optimal, da wir nicht alles abdunkeln konnten. Um 16 Uhr waren wir wieder am NGW und beendeten eine tolle Woche, in der wir sehr viel Neues gelernt haben. —Elisa de Haas 

Watt'n Meer

Forschungsreise auf der Aldebaran

Der Morgen begann mit einer Sicherheitsbelehrung und einer Einweisung in die Gerätschaften der Aldebaran.

Nach einer kurzen Einführung in die ökologischen Belastungsgrenzen nach Will Steffen haben wir uns mit den aktuellen Problemen der Weltmeere beschäftigt.

Das Kreisdiagramm von Will Steffen zeigt neun verschiedene Bereiche, die die Stabilität des Ökosystems der Erde und damit die Lebensgrundlage der Menschheit bilden. Das Diagramm zeigt, welche Bereiche gefährdet sind und bei welchen noch alles gut ist.

Das Diagramm unterscheidet zwischen vier Farben (grün, gelb, rot und grau). Die ersten drei Farben beschreiben den Zustand, in dem sich die Bereiche befinden. Grau wird in den Bereichen verwendet, in dem die Belastbarkeitsgrenze nicht definiert ist. Dazu zählen die Bereiche „neue Substanzen“, „modifizierte Lebensformen“, „Aerosolgehalt der Atmosphäre“, der Teilbereich „funktionale Vielfalt“ und auch der Bereich „Intaktheit der Biosphäre“. 

Von den Bereichen, bei denen Daten vorliegen, sind „biochemische Flüsse“ und ein Teilbereich der „Intaktheit der Biosphäre“ im roten Bereich und haben damit den sicheren Handlungsraum verlassen – von ihnen geht ein hohes Risiko mit gravierenden Folgen aus.

Die Bereiche „Landnutzungswandel“ und „Klimawandel“ sind gelb und haben damit auch den sicheren Handlungsraum verlassen und sind ein erhöhtes Risiko mit gravierenden Folgen.

Die „Süßwassernutzung“, die „Versauerung“ und der „Ozonverlust in der Stratosphäre“ befinden sich noch im grünen Bereich.

Insgesamt sind also von den definierten Bereichen nur drei von sieben Bereichen in einem grünen Bereich, zwei im roten, während bei drei Bereichen noch nichts definiert ist und somit nicht gesagt werden kann, in welchem Bereich sie sich befinden.

Das Diagramm zeigt also deutlich, in welch einer ernsten Lage wir uns befinden und dass es unbedingt eine Reform in der Politik benötigt und ein Umdenken in den Köpfen der Menschen.

Danach haben wir eine Fahrt aufs Meer gemacht, bei der auch die Teilnehmer die Chance hatten das Steuer zu übernehmen. Die Besonderheit der Aldebaran ist, dass sie sowohl das Schwert, als auch das Ruder einziehen kann und somit eine Wassertiefe von nur 80cm benötigt.

Durch die Besonderheit hatten wir die Möglichkeiten nah an einem Steinwall entlangzufahren, der nur bei Ebbe sichtbar ist und dort eine Sedimentprobe zu nehmen, die wir später untersucht haben.

Zudem haben wir eine Wasserprobe genommen und diese auf Mikroplastik analysiert.

Dabei ist uns aufgefallen, dass auch die kleinen Lebewesen, die im Wasser leben, Plastik an sich tragen.

Dies ist eine erschreckende Erkenntnis und es besteht auf jeden Fall Handlungsbedarf.

Aus diesem Grund haben wir uns auch mit Möglichkeiten für die Zukunft beschäftigt, die dieses Problem angehen. 

Eine Lösungsmöglichkeit wäre ein Klima Rat, der aus Experten besteht, welche nachhaltig agieren. 

Den Abend haben wir mit einem Essen mit der Crew ausklingen lassen.

Watt'n Meer

Aquarium Wilhelmshaven

Von 09:30 Uhr bis 11:15 Uhr waren wir heute im Aquarium. Als erstes haben wir eine Führung durch die Ausstellung der Nordsee bekommen, welche bis 10:00 Uhr ging. Im Anschluss daran, haben wir uns eine  Seehund-Fütterung und eine Pinguin-Fütterung angesehen. Anschließend haben wir mit unserer Eigenbesichtigung angefangen. Im ersten Ausstellungsabschnitt stand hauptsächlich das Thema Erdmittelalter und den Meeren der Urzeit im Mittelpunkt. Vor allem die Giganten der Meere, die damals “geherrscht“ haben, waren dort ausgestellt. Die dort ausgestellten Tiere lebten vor 252 bis 66 Millionen Jahren. Außerdem wurden abgesehen von den Meeres-Giganten (Meeressauriern) verschiedene Fossilien, Schädel der Saurier und verschiedene Medienstationen, bei denen wir interaktiv noch mehr über den Abschnitt der Erdgeschichte rausfinden konnten. Ein interessantes Highlight war auch das Paläoaquarium, dort konnte man auf einer Leinwand animierte Meeressaurier in ihrem damaligen Lebensraum beobachten. Es wurde beispielsweise gezeigt, wie diese gejagt haben. Beeindruckend war auch, dass in echter Größe Meeressaurier von der Decke hingen, das waren beispielsweise der Nothosaurier und der Lioplerodon. An Fossilen konnte man zum Beispiel den Ceratites bestaunen. Dieser Teil der Ausstellung war mit Abstand mein Favorit. Als wir dann im Ausstellungsbereich weiter liefen, waren wir in einem noch größeren Raum mit Fossilien. Dort wurden der Zeit nach, also von “alt bis jung“, viele verschiedene Fossilien gezeigt. Am Ende des Raumes ging dann auch schon eine Tür in den Hauptbereich des Aquariums, wo wir uns alle dort gehaltenen Lebewesen nochmal genau angesehen haben. Angefangen haben wir wieder im Nordsee Bereich, wo wir interaktiv viel über die Tiere, die dort leben herausfinden konnten, dieser ging dann in den antarktischen Teil über. Danach konnten wir Land- und Wassertiere im tropischen Teil ansehen. Im Anschluss daran kamen schon wieder die Pinguine und die Seehunde. Es war ein spannender und abwechslungsreicher Aufenthalt. – Anike de Haas 

Watt'n Meer

Mit der Aldebaran hinaus aufs Meer

Nach dem wir, bei sehr viel besserem Wetter, auf die Aldebaran kamen, hatten wir zunächst wieder eine Einführung und Sicherheitseinweisung von Julia und Sören. Wir fuhren mit der Aldebaran raus aus dem Nassau-Hafen in den Jadebusen, wo wir dann mitten auf dem Meer den Anker setzten und eine kleine Pause machten. Plötzlich beobachteten wir etwas Ungewöhnliches am Himmel: Ein Tornado, wie uns Frank mitteilte. Wir machten schnell Fotos (es war allerdings sehr weit weg) und Frank benachrichtigte den deutschen Wetterdienst. Kurz danach löste sich der Tornado wieder auf. Dann durften wir das erste Gerät ausprobieren, den CastAway. Damit konnten wir die Wassertemperatur, Leitfähigkeit und den pH-Wert auf unterschiedlichen Höhen bestimmen. Anschließend haben wir eine Sedimentprobe genommen und diese ausgewertet. Auf dem Rückweg durften wir sogar das Steuer übernehmen und uns wieder zurück in den Hafen bringen. In der Zeit wurde der Manta Trawl ins Wasser gelassen, dieser sollte Mikroplastik und Plankton einfangen. Zurück im Hafen werteten wir diese Proben aus und stellten fest, dass vergleichsweise zum Plankton sehr viel Mikroplastik in den Proben enthalten ist. Mit Kordula beschäftigten wir uns dann nochmal mit den Gefahren von Plastik und Mikroplastik und diskutierten, wie wir dieses Problem lösen könnten. Wir einigten uns hierbei auf eine internationale Organisation, die das Problem so gut wie möglich lösen soll. Wir hoffen, dass in Zukunft mehr Wert auf die Meere gelegt wird und dass in naher Zukunft etwas international gegen die Verschmutzung der Meere und gegen den Klimawandel unternommen wird.— Joaline Nuss und Elisa de Haas 

Watt'n Meer

Die Tour durch das ICBM

Der dritte Tag begann mit einem Besuch im Institut für Biologie und Chemie des Meeres (ICBM) von 8:30 bis 10:00 Uhr.  Wir starteten mit einer Tour durch die Labore und eine Einführung in die Geräte, welche man zum Forschen nutzt. Danach gingen wir in das erste Nebengebäude, in dem wir Planktotrone gesehen heben. Das sind abgedichtete und isolierte mit Wasser gefüllte Fässer, die aus verschiedenen Zonen bestehen. In den verschiedenen Wasserzonen kann Plankton gezüchtet werden und verschiedene Jahreszeiten nachgestellt werden. Daraufhin gingen wir in das 2. Nebengebäude, in dem Aquarien sind, in denen tropische Pflanzen und tropische Lebewesen gelagert und gezüchtet werden. Auf dem Hinterhof stand das SURF, welches uns gezeigt wurde. In das SURF wird Meerwasser gefüllt von dem dann die oberste Schicht untersucht wird. Dies wird getan, da die oberste Schicht des Meeres, die interessanteste Schicht ist, da in ihr der meiste Austausch von Mineralien und weiteren Stoffen zur Luft stattfindet. Das ICBM besitzt auch eine große Werkstatt, welche uns danach gezeigt wurde. In dieser werden die Forschungsgeräte gewartet und verbessert. Erst letztens wurde ein Katamaran vom ICBM gebaut, welcher vollprogrammierbar ist und ohne Menschen an Bord fahren kann. Dieser wird vorher programmiert und dann auf dem Meer ausgesetzt. Später am Tag wir dieser dann mit den Messergebnissen wieder eingesammelt. Die Messergebnisse werden daraufhin in den Laboren ausgewertet. Am Ende der Tour wurde uns die Aussichtsplattform gezeigt, von der wir auf die Nordsee schauen konnten. Leider war es am morgen noch sehr nebelig, weswegen wir nur eine eingeschränkte Sicht hatten. Von dort aus wurde unsere Tour beendet und uns allen wurden Flyer ausgehändigt. – Marten Braun                          

Watt'n Meer

Senckenberg Forschungsinstitut Tiefseeforschung

Am 2. Tag unserer Projektwoche haben wir uns zu Beginn des Tages einen Vortrag des renommierten Tiefseeforschers Dr. Kai Horst George im Senckenberg Forschungsinstitut Wilhelmshaven angehört. Der erste Einblick bestand aus einer Bilderreihe verschiedenster Lebewesen der Tiefsee, darunter Fangzahnfische, Tintenfische und Krebstiere. Nach diesem beeindruckenden Ersteindruck wurde uns anhand einiger Schätzfragen und Grafiken näher gebracht, was den Lebensraum Tiefsee eigentlich umfasst und was ihn so besonders macht. Verbunden mit allerhand Anekdoten aus früheren Forschungsreisen, wie beispielsweise einer Reise nach Angola bei der über 800 wahrscheinlich unbekannte Ruderfußkrebs-Arten neu entdeckt wurden, bekamen wir einen Einblick in die Historie der Tiefseeforschung. Von den ersten Tiefseeexpeditionen von Wylin-Thomson über die Erschließung des Lebensraum bis hin zum genetischen Verständnis einzelner Arten. Außerdem wurden uns verschiedenste Forschungsgerätschaften vorgestellt, darunter Fangkörbe und Probensammler, sowie die Labormethoden. Dazu wurde uns noch ein Einblick in die persönlichen Forschungen der Ruderfußkrebse von Dr. George gewährt. In der anschließenden Frage- und Diskussionsrunde wurden die Themen weiter diskutiert und interessante Gespräche geführt.

Watt'n Meer

Aldebaran-Team

Auf der Aldebaran sind zurzeit 6 Crew-Mitglieder. Auf dem Schiff gibt es 19 verschiedene Aufgaben die jeden Tag neu aufgeteilt werden.

Frank Schweikert, der Skipper. Er leitet das Team und die Forschungsexpeditionen. Kordula eine ehemalige Lehrerin, die seit kurzem mit dabei ist. Die Co-Skipperin Laura, die die Segel in Stand hält. Sören, der sich mit den Unterwasserkameras auseinandersetzt und zusätzlich auch Co-Skipper ist. Die jüngste Mitreisende ist Julia, die sogar noch Schülerin ist. Sie ist für die Technik auf dem Schiff zuständig und sie denkt darüber nach sich mit der Meeresbiologie näher bspw. in der Form eines Studiums zu beschäftigen. Eine Plastik-Expertin war auch dabei. Alina, die die Initiative  „Plastic“  (Instagram: @iplastich)  in Hamburg ins Leben gerufen hat. Diese Initiative macht regelmäßig Müllsammelaktionen und hat damit in den letzten Jahren schon mehrere Tonnen Müll gesammelt.

Watt'n Meer

Auf der Aldebaran

Tag 1, 26.09. 2022, 10 Uhr bis 16:30

Auf der Aldebaran

Als wir angekommen sind, hat uns Sören zuallererst das Deck des Forschungsschiffes gezeigt und uns den Skipper Frank vorgestellt. Danach sind wir unter Deck gegangen, nach einer kurzen Einleitung und einer Sicherheitseinweisung, wurde uns von Cordula, einer ehemaligen Lehrerin, eine Präsentation über Biodiversität vorgestellt. Dort haben wir viel über die Artenvielfalt im Wattenmeer gelernt. Anschließend hat das Team auf ihrer eigenen Wetterstation nach dem Wind geguckt. Sie schätzten die Lage allerdings zu gefährlich ein, um auf das Meer rauszufahren, deshalb blieben wir im Hafen. 

Nach einer kleine Pause, beschäftigten wir uns mit den Sedimentschichten des Wattenmeeres. Anschließend gab es eine Präsentation über Plastik im Meer, in dieser haben wir uns damit auseinandergesetzt, wie das Plastik ins Meer gelangt und welche Auswirkungen dies auf unser Ökosystem hat. Ganz besonders die Gefahr von Mikroplastik wurde uns, an verschiedenen Beispielen deutlich gemacht. Alina stellte uns dann noch ihre Initiative „Plastich“ vor, die sie mit einen paar FreundInnen gegründet hat. Dann wurde unser erlerntes Wissen noch mit verschiedensten Arbeitsblätter abgefragt. Hinterher wurden uns verschiedenste Geräte präsentiert, mit welchen wir beispielsweise die Temperatur des Wassers messen, die Tiefe der Sicht ermitteln konnten oder verschiedene Proben sammelten. Die Planktonproben untersuchten wir dann unter einem Mikroskop und lernten viele Planktonarten kennen und entdeckten sogar Mikroplastik in unserer Probe. Dies verdeutlichte uns noch einmal, dass das Problem uns alle betrifft und auch schon sehr weit fortgeschritten ist.

Tag 1, 26.09.2022, 8 Uhr bis 10 Uhr

Untersuchung von Proben in der Schule 

In der Schule haben wir Proben aus der Nordsee untersucht, neben verschiedensten Algenarten untersuchten wir auch Schnecken und Krebsschalen mit Seepocken, welche sogar noch lebten. 

Watt'n Meer

Führung durch das ICBM und das Wattenmeerbesucherzentrum

Am dritten Tag sind beide Gruppen zum ICBM (Institut für Chemie und Biologie des Meeres) gefahren. Bereits vor Beginn des eigentlichen Programms erhielten wir die Möglichkeit uns mit der Geschäftsführerin des Instituts, Jana Stone, auszutauschen. Um 8:30 Uhr startete die Führung rund um die Facetten des Berufsprofils Meeresbiologie und der derzeitigen Forschung im maritimen Bereich. 

Der Meeresbiologe besitzt ein vielfältiges Arbeitsfeld und zahlreiche Aufgaben. Die drei zugehörigen Forschungsmethoden setzen sich aus externen Forschungen, zahlreichen Experimenten sowie Modellierungen zusammen. Mittels Daten aus der Vergangenheit und Prognosen lassen sich beispielsweise Klimamodelle erstellen und verschiedenste Faktoren verändern. 

Bei einem Rundgang durch das Institut hat Jana Stone uns das Projekt von einer Doktorandin (Lisa) vorgestellt, die sich mit dem obersten Film des Meeres, die sogenannte Bioschicht und dem davon beeinflussten Stoffaustausches mit der Luft beschäftigt. Dabei wird versucht möglichst ähnliche Bedingungen wie im Meer zu schaffen. Dies wird durch ein Strömungsgerät, ein Temperaturregler und durch Regendrüsen, die z.B. Nieselregen, Starkregen etc. erzeugen können, erschaffen.

Im Folgenden haben wir Einblicke in Experimente zur Verteilung von Plastikmüll im Meer und zur sexuellen Fortpflanzung von Steinkorallen bekommen, ein bereits ausgezeichnetes Experiment von Dr. Samuel Nietzer.

Die sexuelle Fortpflanzung soll unabhängig von den „wirklichen“ Jahreszeiten geschehen, indem die Temperatur höher und Lichtverhältnisse heller werden. Außerdem besteht eine Kooperation mit einem Sonnencremehersteller, bei der untersucht werden soll, welche Komponenten der Sonnencreme schädlich für die Korallen sind. Ziel ist es einen Standard zu erschaffen, in der die Inhaltsstoffe ungiftig für die Korallen sind.

Nach der Mittagspause ging es weiter mit meeresbiologischen Inhalten. Wir begaben uns zum Wattenmeerbesucherzentrum, wo wir bei der Geologin Frau Dr. Wahsner eine Führung zu den verschiedensten Bestandteilen des UNESCO- Weltkulturerbes Wattenmeer bekamen. Es ergab sich nicht nur ein interessanter Einblick in die Anatomie und Physiologie eines Pottwals, sondern auch – dem Interesse der Schülerschaft am ursprünglichen Forschungsgebiet Frau Dr. Wahsners geschuldet – eine Einführung in die Bedeutung des anthropogenen Eingriffes in die Welt der Manganknollen. Eine bis heute im forschenden Sektor heiß diskutierte Dynamik, die auch als Anreicherung des Seminarfachs fungieren konnte. Abschließend wurden die zentralen Subjekte der Erkenntnisgewinnung festgehalten, sowie der projektbeschreibende Film im Wattlabor des Besucherzentrums entwickelt. 

Watt'n Meer

Tag 1: Wattenmeer-Feeling

Auf geht’s!

Müde und voller Vorfreude machten wir uns um 5:50 Uhr auf den Weg nach Wilhelmshaven. Im Neuen Gymnasium Wilhelmshaven (NGW) wurden wir von Frau Dr. Endres sehr herzlich begrüßt und in die Abläufe des Projekts eingeführt. 

Im Anschluss daran haben wir uns mit dem Lebensraum Wattenmeer auseinandergesetzt und uns mit den geographischen Gegebenheiten beschäftigt. Dabei gewannen wir die folgenden Erkenntnisse:

  • Die Küstenlinie vor Wilhelmshaven war hochdynamisch: Der Jadebusen entstand durch eine starke Flut im Mittelalter.
  • Anders als bei der Nordsee vor Cuxhaven tauschen Ebbe und Flut am Jadebusen nur 20% des Wassers pro Zyklus aus. 
  • Das Wattenmeer vor Wilhelmshaven besitzt eine starke Tiefenströmung.
  • Die Küste vor Wilhelmshaven ist steinig, da Sedimente und Sand durch die Strömung fortlaufend abgetragen werden. 
  • Die Abwässer wurden bis vor zehn Jahren bei Starkregen in den Jadebusen geleitet. (Im Rahmen der Forschungswoche planen wir Untersuchungen der Wasserqualität im Jadebusen, um ggf. Langzeitfolgen identifizieren zu können.)

Zusammen mit Herrn de Haas haben wir mit Hilfe von Binokularen Fucus vesiculosus (Blasentang), Balanidae (Seepocken), Ulva lactuca (Meersalat) und Austern näher unter dem Mikroskop betrachtet. Dabei haben wir interessante Charakteristika festgestellt.

Pressekonferenz 

Um 9 Uhr fand die Pressekonferenz auf der Aldebaran statt, dabei waren sowohl Vertreter des NGWs als auch des Amandus-Abendroth-Gymnasiums (AAG) zugegen. Frank Schweikert (der Skipper) dankte den Schulen für ihre Partizipation und Herr Minister Lies dafür, dass das Projekt für die Schüler ins Leben gerufen wurde.

Dabei ist die Hoffnung für die Zukunft, dass mehr Projekte für Schüler möglich gemacht werden, bei denen sie die Möglichkeit bekommen, sich für das Ökosystem Wattenmeer zu begeistern. 

UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeerbesucherzentrum 

Weiter ging es dann im UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeerbesucherzentrum. Nach einer Einführung im Biolabor wurden unterschiedliche Lebewesen den dortigen Aquarien entnommen. Unter dem Mikroskop identifizierten wir grundlegende Phänotypen von Meereslebewesen, die sich im Laufe der Evolution entwickelt haben, z. B. die Saugnäpfe der Seesterne. Ferner beobachteten wir, wie die Einsiedlerkrebse einen „aggressiven Tanz um Nahrung“ durchführten. Weiterhin haben wir fasziniert die Futteraufnahme von Krebsen und Seesternen beobachtet. Daneben haben wir die Reaktion von Nordseegarnelen (Crangon crangon) auf unterschiedliche Lichtverhältnisse untersucht: Auf dunklem Untergrund verfärbte sich der Körper der Garnele dunkel. Dies liegt in der Vergrößerung der Pigmentpunkte begründet und dient als Schutzmechanismus vor Fressfeinden.

Im Anschluss an die Untersuchung diskutierten wir angeregt mit Mitarbeitern des Wattenmeerbesucherzentrums. Dabei wurden kontroverse Themen nicht ausgespart, u.a. wurde die verkürzte Lebenserwartung der in Aquarien gehaltenen Organismen sowie der bei den Lebewesen hervorgerufene Stress durch ständiges Herausnehmen und Begutachten kritisch beleuchtet.

Abschließend sprachen wir über invasive Arten und deren Auswirkungen auf das heimische Ökosystem. Hierbei konnte zunächst keine klare Erkenntnis formuliert werden, ob heimische Arten dadurch aussterben. Auch dies gilt es, im Rahmen dieses Projektes zu beleuchten.

Damit endete ein interessanter erster Forschungstag.