Am dritten Tag sind beide Gruppen zum ICBM (Institut für Chemie und Biologie des Meeres) gefahren. Bereits vor Beginn des eigentlichen Programms erhielten wir die Möglichkeit uns mit der Geschäftsführerin des Instituts, Jana Stone, auszutauschen. Um 8:30 Uhr startete die Führung rund um die Facetten des Berufsprofils Meeresbiologie und der derzeitigen Forschung im maritimen Bereich.
Der Meeresbiologe besitzt ein vielfältiges Arbeitsfeld und zahlreiche Aufgaben. Die drei zugehörigen Forschungsmethoden setzen sich aus externen Forschungen, zahlreichen Experimenten sowie Modellierungen zusammen. Mittels Daten aus der Vergangenheit und Prognosen lassen sich beispielsweise Klimamodelle erstellen und verschiedenste Faktoren verändern.
Bei einem Rundgang durch das Institut hat Jana Stone uns das Projekt von einer Doktorandin (Lisa) vorgestellt, die sich mit dem obersten Film des Meeres, die sogenannte Bioschicht und dem davon beeinflussten Stoffaustausches mit der Luft beschäftigt. Dabei wird versucht möglichst ähnliche Bedingungen wie im Meer zu schaffen. Dies wird durch ein Strömungsgerät, ein Temperaturregler und durch Regendrüsen, die z.B. Nieselregen, Starkregen etc. erzeugen können, erschaffen.
Im Folgenden haben wir Einblicke in Experimente zur Verteilung von Plastikmüll im Meer und zur sexuellen Fortpflanzung von Steinkorallen bekommen, ein bereits ausgezeichnetes Experiment von Dr. Samuel Nietzer.
Die sexuelle Fortpflanzung soll unabhängig von den „wirklichen“ Jahreszeiten geschehen, indem die Temperatur höher und Lichtverhältnisse heller werden. Außerdem besteht eine Kooperation mit einem Sonnencremehersteller, bei der untersucht werden soll, welche Komponenten der Sonnencreme schädlich für die Korallen sind. Ziel ist es einen Standard zu erschaffen, in der die Inhaltsstoffe ungiftig für die Korallen sind.
Nach der Mittagspause ging es weiter mit meeresbiologischen Inhalten. Wir begaben uns zum Wattenmeerbesucherzentrum, wo wir bei der Geologin Frau Dr. Wahsner eine Führung zu den verschiedensten Bestandteilen des UNESCO- Weltkulturerbes Wattenmeer bekamen. Es ergab sich nicht nur ein interessanter Einblick in die Anatomie und Physiologie eines Pottwals, sondern auch – dem Interesse der Schülerschaft am ursprünglichen Forschungsgebiet Frau Dr. Wahsners geschuldet – eine Einführung in die Bedeutung des anthropogenen Eingriffes in die Welt der Manganknollen. Eine bis heute im forschenden Sektor heiß diskutierte Dynamik, die auch als Anreicherung des Seminarfachs fungieren konnte. Abschließend wurden die zentralen Subjekte der Erkenntnisgewinnung festgehalten, sowie der projektbeschreibende Film im Wattlabor des Besucherzentrums entwickelt.